Sprechkunst
Das sprechkünstlerische Korpus besteht vorwiegend aus Aufnahmen gesprochener Dichtungen und Dramenszenen.
Einige der über 4000 Aufnahmen werden hier vorgestellt.
Der Anteil an klassischer bis zeitgenössischer Dichtung ist besonders groß. So sind allein über 200 Interpretationen von Goethe-Werken vorhanden. Gesprochen wurden diese von damals bekannten Schauspielern und Sprechkünstlern wie Heinrich George, Joseph Kainz, Alexander Moissi, Gustaf Gründgens, Paul Henckels und anderen.
Den Rat Johann Wolfgang Goethes in „Beherzigung“ hat sich Richard Wittsack (1887-1952) vielleicht zu eigen gemacht. Jedenfalls war er maßgeblich und beherzt an der Entwicklung des Hallischen Instituts für Sprechkunde beteiligt. In seinen Lehren aus dem Bereich der Vortrags- kunst forderte er unter anderem Natürlichkeit und Wahrhaftigkeit vom Sprecher einer Dichtung.
Eva-Maria Krech
Eva-Maria Krech spricht das „Heidenröslein“, eine weitere Dichtung von Johann Wolfgang Goethe. Von der ehemaligen Direktorin des Instituts für Sprechwissenschaft und Phonetik liegen zahlreiche sprechkünstlerische Aufnahmen vor, die über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entstanden sind.
Studentische Übungsaufnahmen
Übungsaufnahmen wurden auch im Bereich der Sprechkunst angefertigt. In einem Auszug aus dem Jahr 1965 sprechen Studenten nacheinander die ersten Sätze von Bertolt Brechts „Fragen eines lesenden Arbeiters“.
Doch es bleibt nicht nur bei der Übung im geschlossenen Raum. Im Rahmen der „sprechbuehne“ bekommen Studenten ab und zu die Gelegenheit ganze Programme zu erarbeiten und aufzuführen. Hier zu hören, eine studentische Arbeit aus dem Jahr 1996 mit einem Auszug aus Kurt Schwitters „Ursonate“.
Im Schallarchiv findet sich aber auch ein Stimmportrait von Kurt Schwitters selbst, sowie von vielen weiteren (ehemals) bekannten Schriftstellern.
Erich Drach
Erich Drach war ein deutscher Germanist. Er begründete die Sprecherziehung als eigene Disziplin und ist einer der wichtigsten Wegbereiter der heutigen Sprechwissenschaft. Auch von ihm befinden sich zahlreiche Tonaufnahmen im Schallarchiv, unter anderem Gedichte, Balladen und Ausführungen zur deutschen Aussprachelehre.